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Stefan Grass
Leiter des Komitees Olympia-kritisches Graubünden

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Olympia quo vadis

Olympische Spiele - ein Auslaufmodell?

2019: Kaum jemand möchte noch Olympische Winterspiele. Das liegt auch an einem harten Gegner aus der Schweiz.

Stefan Grass im doppelpunkt

Olympia ist ein Auslaufmodell

2018: Seit den Olympischen Winterspielen in Turin 2006 zeigt sich die fehlende Sinnhaftigkeit von solchen Sportgrossveranstaltungen im Alpenraum. Stefan Grass, Leiter des Komitees Olympiakritisches Graubünden, der seit 18 Jahren die Kandidaturen für Olympische Winterspiele in Graubünden für 2010, 2014, 2022 und 2026 erfolgreich bekämpfte, zieht Bilanz.

Tages Anzeiger

Der Spieleverderber

2018: Stefan Grass hat die Kandidatur für Olympische Spiele in Graubünden gebodigt. Jetzt soll er Sion 2026 verhindern.

Spiele für Diktatoren?

15.05.2014

Bei Abstimmungen sind Sport-Grossveranstaltungen zunehmend chancenlos. Können Olympiade und WM bald nur noch in Diktaturen durchgeführt werden? Standpunkt von Stefan Grass, Leiter des Komitees Olympiakritisches Graubünden (Magazin «solidarität 2/2014»)

Ob die WM in Brasilien, Putins Spiele in Sotschi, Fussball in Katars Wüstenhitze, die vergangenen Olympiaden in Peking, Athen, Vancouver und Turin mit den verrottenden Ruinen an Wettkampfstätten, bankrotten Hotels und überdimensionierten Verkehrsinfrastrukturen – sie bleiben in der Kritik. Überall gibt es zunehmend Widerstände aus der betroffenen Bevölkerung gegen die drei grössten Sportevents auf der Welt: 1. Olympische Sommerspiele, 2. Fussball-Weltmeisterschaften, 3. Olympische Winterspiele (OWS). Das IOC* und die FIFA* verkaufen die emotionalen, internationalen Sportevents an die zwangsläufig interessierten Fernsehanstalten für Milliarden an Dollar. Dank den Urheberrechten und darauf abgestützt durch die Exklusivwerbung bezahlen Grosssponsoren für die weltweite TV-Präsenz dem IOC oder der FIFA weitere Milliarden. Wenn es um soviel Geld geht, bleibt alles andere auf der Strecke: der olympische Geist, der unpolitische Sport, die dopingfreien Wettkämpfe, die Förderung des Breitensports, die Entschädigung für Enteignete, die Löhne für die Arbeiter, der Umweltschutz und die nachhaltige Entwicklung.

Wenn wie in der Schweiz, Deutschland und Österreich die betroffene Bevölkerung in einer direktdemokratischen Abstimmung seine Meinung kundtun kann, ist ein NEIN zu den Olympia-Kandidaturen mehrheitsfähig: Bern, St. Moritz, München, Salzburg und Wien. Einige Stadt-Behörden haben in Erwartung einer Ablehnung durch das Volk von sich aus verzichtet: Zürich, Barcelona und Stockholm. Die Mehrheit der norwegischen Bevölkerung hat sich gegen eine OWS-Kandidatur Oslo 2022 ausgesprochen. Bei einer früheren lokalen Umfrage in Oslo hatte eine knappe Mehrheit noch eine Bewerbung unterstützt.

Die Analysen von investigativen Journalisten zeigen deutlich: Sportgrossveranstaltungen können nur noch in Ländern vergeben werden in denen Regierungseliten, auch wenn demokratisch gewählt, keine Volksabstimmungen durchführen, wie in Sotschi, Peking, Pyeongchang, Katar und Brasilien. Der Deal ist eine Win-win-Situation einzig für die amtierenden Autokraten, die eine Show für ihre Macht veranstalten wollen und für das IOC, FIFA und seine Sponsoren, die neue Märkte erschliessen können. Es zeigt sich vor allem in Europa, wenn das Volk die Wahl hat zwischen Sportbegeisterung oder Zahlen der Zeche mit jahrelangen Schuldenlasten, fällt die Entscheidung gegen die Knebelung durch die Verträge des IOC. Die Volksseele versteht es wie in Brasilien, dass der Sport-Gigaevent nur dem Renommee der Regierung dient, IOC oder FIFA absahnen und vor allem das Geld im eigenen Land für Bildung, Gesundheit und Soziales fehlt.

Fazit: Wo das Volk darüber abstimmt, ist eine Ablehnung von Sport-Gigaevents für die Behörden verbindlich. Ohne Volksbefragung ist der Widerstand nur über Demonstrationen möglich, die aber das IOC und die FIFA nicht beirren.

*Das IOC International Olympic Committee in Lausanne und die FIFA Fédération Internationale de Football Association in Zürich müssen für ihre riesigen Gewinne keine Steuern zahlen!

Von Stefan Grass, welcher den Widerstand gegen die OWS-Kandidaturen Davos 2010, Zürich 2014 und St. Moritz 2022 leitete. Er arbeitete mit dem Netzwerk NOlympia gegen München 2018 und 2022 zusammen.

Spiele für Diktaturen?
 

OLYMPIA-ABSAGE – EIN GEWINN FÜR DIE DEMOKRATIE

Wegen der drohenden Ablehnung des Abenteuers Olympia in der steirischen Bevölkerung hat das ÖOC die Reißleine gezogen. Nachdem feststand, dass die KPÖ in Graz genügend Unterstützungserklärungen für eine Volksbefragung gesammelt hatte, musste es zu einer Entscheidung kommen.

Das Komitee «Nein zu Sion 2026» freut sich über das Nein

Die Walliserinnen und Walliser wollen nicht, dass ihre Steuergelder in einem kurzen Olympischen Strohfeuer landen. Vielmehr sollten damit Projekte unterstützt werden, von denen das Wallis als Kanton langfristig profitiert.

Danke an die Tiroler – Olympia-Watschn pickt!

Wir sagen den Tirolerinnen und Tirolern Danke für 53% Nein zu Olympia! Es ist zu billig, die Verantwortung für dieses Debakel nur auf das IOC und die schlechte Kampagne abzuschieben.  Die Tiroler haben bestens verstanden, worum es geht.

Das Bündner Volk hat Olympia den Zahn gezogen!

Der Grundsatzentscheid der Bündner Stimmbevölkerung  sich nicht in ein unkalkulier-bares Olympiaabenteuer zu stürzen.

Kritik an GR2022

Das Bündner Volk hat rechtzeitig den Stecker gezogen!

Bündnerinnen und Bündner wollen schuldenfrei bleiben, die Landschaft als Kapital erhalten und weiterhin Geld für die Unterstützung von nachhaltigem Tourismus, Bildung und Kultur zur Verfügung zu haben.